Hier der Geburtstagskalender, dort das Handy, da drüben die Einkaufsliste und irgendwo in den Untiefen unserer Tasche findet sich ein Notizzettel. Trotz unserer
Bemühen, den Überblick über alle Verabredungen, to do’s und Termine zu behalten, regiert doch meistens das Chaos. Bullet Journaling möchte dem ein Ende setzen: Diese neue Trendform der
Kalenderführung ist individuell, praktisch und außerdem noch hübsch anzusehen.
"Bullet" heißt übersetzt "Kugel", "Bullet Point" ist im Englischen ein Aufzählungszeichen in Kugelform.
Das Grundelement des Bullet Journaling ist es, vor "to do's" diese Bullet Points zu setzen, und sie nach Erledigung der Aufgabe in Häkchen oder Kreuze umzuwandeln.
Mittlerweile ist Bullet Journaling aber viel mehr. Der Trend, der zurzeit vor allem aus den USA zu uns rüberschwappt, ist mittlerweile zum Synonym für produktive und kreative Zeit- und Lebensplanung
geworden. Das tolle daran: Das codierte Zeitplanungssystem passt sich ganz Ihren individuellen Bedürfnissen an.
So geht Bullet Journaling
Zunächst brauchen Sie ein Buch, das Sie als Bullet Planner gestalten möchten. Klassischerweise nimmt man schlichte Notizbücher, kariert oder mit Punktstruktur. Wer sich den Aufwand der
Rahmengestaltung sparen möchte, kann seinen Bullet Planner aber auch in einem Terminkalender anlegen.
Die verschiedenen Techniken der kreativen Kalendergestaltungen verschwimmen hierbei. Hier sind Jahres-, Wochen- und Tages- strukturen bereits in die Seiten eingedruckt und Sie können sie mit Ihren
kreativen Ideen füllen.
Im Bullet Planner führen Sie Buch über Ereignisse, Aufgaben und Ziele in verschiedenen Zeiträumen und kennzeichnen diese nicht nur mit Bullet Points, sondern entwickeln viele weitere Codes und
Symbole, mit denen Sie den Überblick behalten.
In der Jahresübersicht sind die einzelnen Monate aufgelistet. Hier können Sie eintragen, welche langfristig geplanten Ereignisse anstehen – zum Beispiel Hochzeiten, Geburtstage oder Urlaube.
Außerdem behalten Sie hier den Überblick über Ihre lang angelegten Projekte. Sie möchten endlich wieder etwas fitter werden? Führen Sie eine Spalte ein, in der Sie ein Häkchen an den Tag machen, an
dem Sie Sport getrieben haben. Sie fühlen sich chronisch müde? Schreiben Sie auf, wie viele Stunden Sie pro Nacht wirklich schlafen. Wenn Sie sehen, dass es einfach zu wenig ist, können Sie Ihren
Alltag dem höhren Schlafbedarf anpassen.
Für die tagtäglichen Aufgaben und to do's arbeiten Sie am besten zusätzlich mit einer Wochen- und/oder Tagesübersicht. Hier kommen dann auch die Bullet Points zum Einsatz. Schreiben Sie sich Ihre Aufgaben auf und verteilen Sie sie auf die dafür geeigneten Tage.
So portionieren Sie die to do’s auf eine machbare tägliche Anzahl. Nutzen Sie die bereits vorhandene Struktur der Chronoplan-Kalender: In vielen Modellen gibt es bereits Spalten, die
beispielsweise für den Zeitaufwand einer Aufgabe oder ihre Priorisierung gedacht ist. Ist ein Punkt erledigt, können Sie ihn abhaken. Haben Sie eine Aufgabe nur vertagt, können Sie sie mit einem
Pfeil kennzeichnen und bei dem Tag neu eintragen, wo Sie sich ihr wieder widmen wollen.
Machen Sie Ihr "BuJo" persönlich
Diese Grundstruktur eines Kalender ist recht nüchtern. Es liegt an Ihnen, ihn nach Ihrem Geschmack abzuwandeln und zu erweitern. Bücherwürmer können vermerken, wie viele Seiten sie pro Tag
verschlungen haben. Musikliebhaber mögen es, ein "Lied der Woche" küren - und im Rückblick einen einen echten Soundtrack für das Jahr zu bekommen.
Alles, was Sie regelmäßig festhalten möchten, eignet sich zum Bullet Journaling. Es schärft auch Ihr Bewusstsein für die kleinen Dinge des Lebens, die vielleicht sonst unbemerkt blieben. Schreiben
Sie zum Beispiel jeden Tag eine Sache auf, für die Sie dankbar sind. Oder setzen Sie sich Wochenziele für Dinge, auf die Sie mehr achten möchten: In den blauen Himmel schauen, bewusst einige Zeit in
der Natur verbringen oder die lang vergessene Klarinette wieder herausholen.
So wird das Bullet Journal viel mehr als eine aufgehübschte to do-Liste, es lässt Sie Ihr Leben bewusster genießen.
Auf das "Wie" kommt es natürlich auch an. Kreativköpfe können sich stundenlang in verschiedenen Handletting-Techniken, Bannern und raffinierten Detailelementen ergehen. Man findet im Internet
viele inspirierende Bilder von wunderschön gestalteten "BuJo"s.
Die Gestaltung des Bullet Planenrs sollte aber kein weiterer lästiger Punkt auf Ihrer to do-Liste werden – es soll vor allem zweckmäßig sein und Ihnen Spaß machen! Wenn Sie also minimalistisch
arbeiten und statt kunterbunter Farben lieber zurückhaltend mit Gelschreibern arbeiten, ist das genauso richtig wie der kreative Einsatz von Stickern oder Masking Tape.
Und auch das: Fehler dürfen passieren. Wenn Sie merken, dass eine Liste überhaupt nicht zu Ihnen passt oder Ihnen die Struktur nicht gefällt, dürfen Sie auf den nächsten Seiten so lange
herumprobieren, bis Sie eine Umsetzungsweise gefunden haben, die wie auf Sie zugeschnitten ist.
Leere Seiten oder Notizseiten können als Fundus für kleine Schätze des Alltags genutzt werden. Widmen Sie beispielsweise eine Seite nur Ihren Lieblingszitaten oder Lieblingsbüchern. Halten Sie
Ihre schönsten Urlaubserinnerungen in Text, Bild und Zeichnung fest oder legen Sie eine Übersichtsseite mit ihren schönsten Gestaltungselementen für den Bullet Planner an.
Sollte es Ihnen an Ideen fehlen, welches Buch oder welcher Kalender geeignet ist um sich in die Welt des Bullet Journaling einzufinden - besuchen Sie uns, wir beraten Sie gern.
Stöbern Sie zur Inspiration auch im Internet zu den Begriffen "Bullet Journaling" und "BuJo"!
Hier findet man viele schöne Ideen, wie beispielsweise dieses tolle Video:
Fotos: Soennecken