F, M, BB … Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was die kryptischen Buchstaben/Zahlen-Kombinationen auf Füllern, Kugelschreibern, Bleistiften und Co. bedeuten? Dass die Abkürzungen etwas mit Strichbreiten oder -stärken zu tun haben, ist bekannt. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und warum und wofür braucht man eigentlich welche Breite, Stärke oder Härte?
Strichbreiten bei Füllern
M, BB oder O3B - bei Füllfederhaltern bezeichnen sie die verschiedenen Federstärken (auch Federbreiten), die die Strichbreite des Füllers bestimmen. Je nach Schreibtyp und
Schriftbild sind unterschiedliche Federstärken gut oder weniger gut zum Schreiben geeignet. Deshalb bieten Hersteller ein breites Federsortiment an, um auf die individuellen Bedürfnisse der
Schreibenden einzugehen.
Gut zu wissen:
Die Bezeichnungen/Abkürzungen sind nicht genormt. Jeder Hersteller kann sie selbst festlegen. Die Feder M des einen Herstellers handhabt sich also nicht automatisch genauso, wie die M-Feder eines
anderen Herstellers. Deshalb empfehlen wir, sich bei der Anschaffung eines Füllfederhalters eingehend beraten zu lassen. Wir sind gerne für Sie
da.
Standard-Strichbreiten bei Füllern
Federstärken F, M und B sind heute die gängigsten Federbreiten. Sie sind standardmäßig bei den meisten Füllern zu finden und gelten daher als "normal".
Federstärke F – fein/fine
Die F-Feder ist gerade und hat einen feinen Strich. Sie ist, ähnlich wie die extra feine (EF) Feder, besonders für Schreibende geeignet, die eher kleine Buchstaben zu Papier bringen und dabei eine
gerade Handhaltung haben. Mit bloßem Auge ist zwischen einer EF- und einer F-Feder oft kein Unterschied zu erkennen.
Federstärke M – mittel/medium
M ist die Federstärke mit der meisten Verbreitung. Sie bringt einen gut leserlichen Strich hervor und ist ein echter Allrounder, mit der fast jeder zurechtkommt.
Federstärke B – breit/bold
Menschen mit einer kräftigen, raumeinnehmenden Handschrift, die eher große Buchstaben hervorbringt, werden mit einer breiten Feder glücklich. Die Breite fördert ein markantes Schriftbild.
Unser Tipp:
Testen Sie sich in unserer Kargl Schreibkultur gerne einmal durch die verschiedenen Füller und Füllerspitzen. Haben Sie das für Sie perfekt passende Modell gefunden, sollten Sie es nicht mehr aus der
Hand geben. Eine Feder "schreibt sich ein" und passt sich damit an Ihre persönliche Handschrift an.
Spezielle Stiftspitzen bei Füllern
Wer mit seiner Handschrift außerhalb der Norm schreibt, zum Beispiel mit sehr kleinen/großen Buchstaben oder mit der linken Hand, benötigt eine besondere Feder.
Auch für Schreibanfänger gibt es spezielle Stiftspitzen, die sie beim Schreibenlernen bestmöglich unterstützen. Sollten Sie hierzu Fragen haben, buchen Sie gerne für sich und ihr Kind eine Füllerberatung - im Kargl Fachmarkt in Mülheim-Kärlich.
Federstärke A – Anfänger
Die meisten Schreiblernfüller haben eine A-Feder. Sie ist mit ihrer kugelförmige Federspitze perfekt auf die Bedürfnisse von Schreibneulingen zugeschnitten. Die Spitze gleitet leicht über das Papier
und fördert eine lockere Handhaltung, da sie in alle Richtungen funktioniert.
Federstärke EF – extra fein
Die extra feine Feder empfiehlt sich bei einer geraden Handhaltung und einem eher zierlichen Schriftbild. EF-Federn benötigen wenig Druck und ergeben einen sehr feinen Strich.
Federstärke BB – extra breit/extra bold
Mit einer extra breiten Feder erzielen Sie ein markantes Schriftbild. Perfekt für Menschen, die mit erhöhtem Druck, schwungvoll große Buchstaben schreiben. Eine BB-Feder ist besonders beliebt für
Unterschriften.
Federstärke LH – Linkshänder/left hand
Federn mit dem Zusatz LH sind speziell für Linkshänder konzipiert. Davor steht die eigentliche Federstärke (zum Beispiel „A LH“ für Anfänger + Linkshänder). Die meisten Linkshänder-Federn sind leicht
abgeschrägt, da Linkshänder beim Schreiben ihre Hand häufig anwinkeln.
Unser Tipp: Müssen Sie im Job häufig unterschreiben, legen Sie sich am besten einen separaten "Unterschriftenfüller" mit einer breiten oder extrabreiten Feder zu. Damit gehen Ihnen Unterschriften schnell und leicht von der Hand.
Seltene Stiftspitzen bei Füllern
Neben den gängigen Federbreiten gibt es noch einige spezielle Formate, die ein ganz besonderes Schriftbild erzeugen. Die sogenannten O-Federn (schräg/oblique) sind nach links oben angeschrägt. Der
Hinweis "O" wird bei der Abkürzung um die Federstärke (F, M, B, BB, 3B) ergänzt.
Menschen, die beim Schreiben das Handgelenk nach links abknicken, kommen mit einer O-Feder gut zurecht. Linkshänder werden dagegen keinen Spaß mit einer solchen Feder haben.
Federstärke OF – schräg fein/oblique fine
Zusätzlich zum O für oblique, gibt das F die Federstärke fein/fine an. Die OF-Feder erzeugt einen sehr feinen Strich und hat kaum Varianz im Schriftbild.
Federstärke OM – schräg mittel/oblique medium
M gibt die Federstärke mittel/medium an. Sie erzeugt ein leicht kalligrafisch wirkendes Schriftbild.
Federstärke OB – schräg breit/oblique bold
B gibt die Federstärke breit/bold an. Mit ihr wirkt die Schrift ebenfalls leicht kalligrafisch, aber etwas dicker.
Federstärke OBB – schräg extra breit/oblique extra bold
BB gibt die Federstärke extra breit/extra bold an. Diese Feder bringt einen markanten, kalligrafisch wirkenden Strich hervor.
Federstärke O3B – schräg extra extra breit / oblique extra extra bold
3B ist eine weitere Steigerung der Federstärke BB. Mit einer O3B-Feder wird der Strich extrem markanten und kalligrafisch.
Unser Tipp:
Schriftstücke, die mit einer Oblique-Feder geschrieben wurden, wirken besonders edel und kunstvoll. O-Federn sind deshalb besonders für Glückwünsche, Grußkarten oder Urkunden
geeignet.
Künstlerische Stiftspitzen bei Füllern
Italic-Federn und ausgewiesene Kalligrafiefedern sind spezielle Stiftspitzen für den künstlerischen Umgang mit Schrift. Hier geht es weniger um "Handschrift" - sondern Schrift im Zusammenhang mit
Malen oder Zeichnen. Sowohl Italic-Federn als auch Kalligrafiefedern sind mit unterschiedlichen Eigenschaften erhältlich.
Zudem gibt es noch sogenannte "Stub"-Federn, die keine spezielle Breite haben. Sie haben ein flaches Korn, das nur an den Seiten abgerundet ist. Dadurch bringen Stub-Federn eine Vielzahl von Strichvariationen hervor.
Strichbreiten bei Tintenrollern und Kugelschreibern
Kugelschreiberminen sind in sechs unterschiedliche Strichstärken erhältlich - von extra fein bis extra breit:
EF – Extra Feinstrich: < 0,3 Millimeter
S – Super Feinstrich: circa 0,3 Millimeter
F – Feinstrich: circa 0,4 Millimeter
M – Mittelstrich (Medium): circa 0,6 Millimeter
B – Breitstrich (Vollstrich): circa 0,8 Millimeter
XB – Extra Breit: circa 1,0 Millimeter
Gut zu wissen:
Für manche Anwendungszwecke wird ein dokumentenechter Kugelschreiber verlangt, zum Beispiel beim Notar oder für Verträge. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass die Mine der ISO-Norm 12757-2
entspricht. Die Farbpaste dieser Minen erfüllt besonders hohe Ansprüche hinsichtlich Licht- und Scheuerbeständigkeit, ist unempfindlich gegenüber chemischen Lösungen und gilt damit als
fälschungssicher.
Unser Tipp:
Menschen mit filigranem Schriftbild wird mit einer feinen Stiftspitze besser zurechtkommen. Personen mit ausladender, großer Schrift sind in der Regel mit einer breiten Stiftspitze gut beraten.
Strichbreiten bei Bleistiften
Auch auf Bleistiften finden Sie Buchstaben-Zahlen-Kombinationen. Sie geben an, wie hart oder weich seine Mine ist. Die Härte einer Mine ergibt sich aus dem Mischungsverhältnis von Graphit und Ton. Je
mehr Graphit in der Mine ist, desto weicher ist sie.
H = hart (hard)
F = fest (firm)
HB = mittelhart (hardblack)
B = weich (black)
Die zusätzlichen Zahlen geben den Grad der Härte oder Weichheit des Bleistifts an. So ist zum Beispiel 9B wesentlich weicher als 2B - und 8H wesentlich härter als 3H. Das bedeutet: Je höher die Zahl,
desto ausgeprägter ist die Eigenschaft.
Strichbreiten bei Druckbleistiften
Neben den klassischen, holzummantelten Bleistiften gibt es auch Druckbleistifte, ebenfalls bekannt als Minenschreiber oder mechanische Bleistifte.
Auf (Knopf-)Druck schiebt sich, ähnlich wie bei einem Kugelschreiber, Stück für Stück eine Mine aus dem Bleistiftgehäuse heraus. Das Anspitz eines solchen Minenschreibers entfällt.
Der Vorteil von Druckbleistiften ist, dass die Minen nicht nur verschiedene Härtegrade haben, sondern auch in verschiedenen Strichbreiten erhältlich sind. Das macht sie besonders für Anwendungen
beliebt, bei denen es auf jeden Millimeter ankommt – wie beispielsweise für technische Zeichnungen, in der Kartografie oder für Architekturentwürfe.
Die gängige Strichstärke bei Druckbleistift-Minen ist 0,7 Millimeter. Mit dem relativ feinen Strich und der guten Bruchsicherheit ist diese Minenstärke ideal zum Schreiben. Die 0,7 mm Feinmine ist
oft doppelt so bruchfest wie eine Mine mit einer Strichstärke von 0,5mm.
Für Schreibanfänger empfiehlt sich jedoch eine breitere, noch stabilere Mine (etwa 1,4 Millimeter) und Härtegrad B. Solche dicken Minen sind auch zum Schattieren in Zeichnungen praktisch.
Filigrane Illustrationen gelingen dagegen mit ganz schmalen Minen von 0,35 bis 0,5 Millimetern.
Die Bezeichnung des Härtegrads von Druckbleistiftminen entspricht der von regulären Bleistiften. Die Faustregel für die Auswahl einer Mine lautet: Umso weicher die Mine, desto dunkler ist
sie.
2H und H – hart
Geeignet für hZeichnungen im mathematischen oder technischen Bereich. Lässt sich schwer radieren und hinterlässt Rillen/Furchen.
HB und B – mittel
Optimal Schreibmine für den Alltagsgebrauch. Sie eignet sich aber auch zum Zeichnen. Lässt sich leicht radieren, aber nicht leicht verwischen.
2B und 3B – weich
Sehr gut geeignet zum Zeichnen, vor allem für Flächen, zum Schraffieren oder Schattieren. Lässt sich sehr gut radieren und verwischen.
Sind Sie unsicher, welche Feder- oder Minenstärke zu Ihnen passt oder welcher Bleistift-Härtegrad am besten für Ihr Projekt geeignet ist? Schauen Sie gerne bei uns vorbei! Neben einer großen Auswahl an verschiedenen Schreibgeräten, führen wir natürlich auch alle Arten von Ersatzminen und Tinten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!